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Upgradeanleitung: 4.1 auf 4.2


Hinweis: Upgrades werden nur von einem Release zum direkt darauf folgenden Release unterstützt. Überspringe keine Releases.

Es wird dringend dazu geraten, diesen Prozess zu lesen und voll und ganz zu verstehen, bevor du ihn durchführst. Wenn du das hier beschriebene auf einer wichtigen oder physikalisch entfernten Maschine machst, solltest du diesen Prozess erst auf einer identischen lokalen Maschinen versuchen, um sicherzustellen, dass alles funktioniert, bevor du dich an die wichtige oder entfernte Maschine wagst.

Upgrading ist ein bequemer Weg, um dein OpenBSD-System auf die aktuellste Version zu bringen. Jedoch sind die Ergebnisse nicht beabsichtigt, genau so zu sein wie eine Installation, bei der alles gelöscht und wieder aufgespielt wird. Insbesondere alte Bibliotheksdateien werden beim Upgradeprozess nicht deinstalliert, da sie von alten Applikationen, die vielleicht später noch aktualisiert werden, noch benötigt werden könnten. Wenn du WIRKLICH all diese alten Dateien loswerden möchtest, wärst du mit einer völligen Neuinstallation vermutlich besser dran.

Inhaltsverzeichnis:


Vor dem Upgrade: Was zu beachten und berücksichtigt werden sollte

Dies ist keine vollständige Liste aller Änderungen, die zwischen 4.1 und 4.2 stattgefunden haben; stattdessen werden nur die wichtigsten Dinge angesprochen, die eine Großzahl Benutzer während eines Upgradeprozesses betreffen werden. Für eine vollständige Liste sieh plus42.html und die CVS-Changelogs.


Der Upgradeprozess

Mit Installationskernel upgraden

Wenn du Zugriff auf die Systemkonsole hast, dann besteht der einfachste und sicherste Weg zu upgraden darin, mit Installationsmedien oder bsd.rd zu booten und den Upgradeschritten zu folgen, die dem Installationsprozess sehr ähneln. Schließe danach das Upgrade ab, in dem du die letzten Schritte wie weiter unten angegeben durchführst.

Den Installationskernel kannst du recht einfach booten, indem du die 4.2-Version von bsd.rd im Wurzelverzeichnis deines Bootlaufwerks ablegst und dem Bootloader mitteilst, dass er mit der neuen bsd.rd-Datei booten soll. Auf amd64 und i386 machst du das, indem du »boot bsd.rd« am ersten boot>-Prompt angibst.

Ohne Installationskernel upgraden

Diese Vorgehensweise wird NICHT empfohlen. Verwende die Installationskernel-Methode, wenn es irgendwie möglich ist!

Manchmal muss man ein Upgrade einer Maschine durchführen, wenn man nicht auf einfache Weise den normalen Upgradeprozess durchführen kann. Der häufigste Grund hierfür ist, dass sich die Maschine an einem anderen Ort befindet und man daher keinen Zugriff auf die Systemkonsole hat. Man kann dies normalerweise durchführen, indem man vorsichtig diesen Prozess befolgt:

Während des Prozesses könnte sendmail(8) viele Fehlermeldungen wie diese erzeugen: Nov 1 12:47:05 puffy sm-mta[16733]: filesys_update failed: No such file or dire ctory, fs=., avail=-1, blocksize=380204 Diese Nachrichten können an dieser Stelle unbesorgt ignoriert werden, du könntest aber auch sendmail(8) während dem Upgradeprozess beenden. Zu diesem Zeitpunkt arbeitet sendmail noch nicht richtig und muss (als Teil des Reboots) neugestartet werden, bevor man erwarten kann, dass er E-Mails richtig verarbeitet.


Letzte Schritte

Falls du nun unter Verwendung eines Installationskernels (und dadurch einen formalen Upgradeprozesses) oder aber ein Binärupdate im laufenden System, gibt es einige Schritte, die manuell durchgeführt werden müssen.

1. /etc upgraden

Du solltest die etc42.tgz-Dateien in ein temporäres Verzeichnis entpacken:

tar -C /tmp -xzphf ${RELEASEPATH}/etc42.tgz
Dateien, die ordnungsgemäß von etc42.tgz »so wie sie sind« kopiert werden können:
etc/magic etc/man.conf etc/netstart etc/rc etc/rc.conf etc/rpc etc/services etc/mail/helpfile etc/mail/localhost.cf etc/mail/sendmail.cf etc/mail/submit.cf etc/mtree/4.4BSD.dist etc/mtree/BSD.local.dist etc/mtree/special
Bedenke, dass es möglich IST, all diese Dateien lokal zu modifizieren. Solltest du sie also modifiziert haben, musst du sie manuell anpassen. Achte besonders auf mail/*, wenn du eine angepasste Sendmail(8)-Konfiguration verwendest. Hier sind Copy&Paste-Zeilen, um diese Dateien zu kopieren, angenommen, dass du etc42.tgz in dem zuvor empfohlenen Verzeichnis abgelegt hast:
cd /tmp/etc cp magic man.conf netstart rc rc.conf rpc services /etc cp mail/helpfile mail/localhost.cf mail/submit.cf /etc/mail cp mail/sendmail.cf /etc/mail # Careful on this one!!

Dateien, die per Hand angepasst werden müssen, sodass alle lokalen Änderungen beibehalten werden (falls sie vom Original abweichen) - ansonsten kannst du sie auch einfach kopieren:

etc/ntpd.conf etc/sensorsd.conf etc/ssh/ssh_config etc/ssl/x509v3.cnf etc/sudoers etc/sysctl.conf etc/wsconsctl.conf var/www/conf/httpd.conf
Die Änderungen dieser Dateien befinden sich in dieser Patchdatei. Du kannst versuchen, sie zu verwenden, indem du das Folgende als root ausführst:
cd / patch -C -p0 < upgrade42.patch
Hiermit wird geprüft, wie gut der Patch sich in DEIN System einbinden lässt. Um ihn tatsächlich einzubinden, lass die Option -C weg. Beachte, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass wenn du diese Dateien modifiziert, nicht immer auf dem aktuellsten Stand gehalten hast oder von einem Snapshot von 3.9 aus upgradest, dieser Patch nicht richtig angewandt werden kann. In diesen Fällen musst du die Änderungen manuell vornehmen. Teste diesen Prozess bitte, bevor du dich darauf verlässt, dass alles funktioniert, wenn du ihn an einem schwer zu erreichenden System anwendest.

Die folgenden Dateien haben Änderungen erfahren, die du dir genauer ansehen solltest, da sie sehr wahrscheinlich nicht direkt kopiert oder eingepflegt werden können (d. h. wenn du bgpd.conf verwendest, dann solltest du dir die empfohlene Änderung der Sicherheitsrichtlinie angucken und für dich selbst entscheiden, ob sie für deine Anwendungen eingesetzt werden kann):

etc/bgpd.conf etc/mail/spamd.conf etc/ospfd.conf etc/ssh/sshd_config
Verwende schlussendlich newaliases(8), um die Alias-Datenbank zu aktualisieren, und mtree(8), um alle neuen Verzeichnisse zu erstellen:
newaliases mtree -qdef /etc/mtree/4.4BSD.dist -p / -u

2. Überprüfe den Kernel

Hinweis: Die meisten Leute können diesen Schritt überspringen!

Wenn du den Anweisungen gefolgt bist, wie man einen Upgradeprozess ohne Installationskernel durchführt, hast du diesen Schritt bereits absolviert. Wenn du jedoch den Installationskernel und unter 4.1 einen angepassten Kernel verwendet hast, wirst du das gleiche vermutlich auch unter 4.2 machen wollen. Dabei kann es sich um so einfache Dinge wie eine Änderung eines bestimmtes Devices mittels config(8) handeln, doch könnte es genausogut bedeuten, dass du den Kernel neuerzeugen musst, da sich eine von dir benötigte Option nicht im GENERIC-Kernel befindet. Lies bitte FAQ 5 - Das System aus dem Quelltext erzeugen, bevor du in Erwägung ziehst, deinen Kernel neu zu erzeugen.

3. X-Konfigurationsdateien

Aufgrund signifikanter Änderungen in X für dieses Release, wäre das X-Upgrade für 4.2 wohl am einfachsten, wenn du deine vorhandenen Konfigurationsdateien sicherst, xetc42.tgz entpackst und die von dir vorgenommenen Änderungen manuell wieder einspielst.

Die Dateien, die du am wahrscheinlichsten speichern solltest, sind /etc/X11/xorg.conf und /etc/X11/xinit/xinitrc. Da X nun sehr oft OHNE xorg.conf-Datei läuft, könntest du erst einmal versuchen, ob du auch ohne zurückkopierte Datei auskommst.

Entpacke xetc42.tgz so, wie du auch andere Dateisets extrahierst:

export RELEASEPATH=/usr/rel cd ${RELEASEPATH} tar -C / -xzphf xetc42.tgz

4. Packages upgraden

Wenn du irgendwelche Packages auf deinem System installiert hattest, solltest du sie aktualisieren, nachdem du das Basissystem erfolgreich upgegradet hast. Du solltest jedoch darauf achten, dass viele Packages weitere Konfigurationsschritte vor (und/oder nach) dem Packageupgrade benötigen. Lies die Upgradeanleitung für die Anwendung durch, wenn du weitere Informationen benötigst.

Vom folgenden Package ist bekannt, dass es signifiakten Upgradeprobleme gibt, die eine Großzahl der Anwender betreffen werden. Dass ein Package nicht in dieser Liste geführt wird, bedeutet nicht, dass es nicht eventuell doch Probleme geben wird. Du musst selbst überprüfen, ob die Anwendungen, die DU verwendest, auch problemlos geupgradet werden können.

Bevor du weitermachst, solltest du über die folgenden großen Änderungen im 4.2-Release informiert sein:

Mit den Packagewerkzeugen kann man direkt mittels pkg_add -u aktualisieren. Um zum Beispiel alle deine Packages zu aktualisieren, stelle sicher, dass PKG_PATH auf das Verzeichnis deiner CD oder eines FTP-Mirrors zeigt, in dem sich die 4.2-Packages befinden. Verwende dann Folgendes:
# pkg_add -ui -F update -F updatedepends
Dabei gibt -u den Updatemodus an und -i den interaktiven Modus, sodass pkg_add dich um Rat bittet, sollten Probleme auftreten. Lies die pkg_add(1)-Manualseite und das Kapitel Verwaltung der Packages der FAQ für weitere Informationen.

Du wirst sehr wahrscheinlich eine Ausgabe wie diese sehen, wenn du die genannten Kommandos ausführst:

Looking for updates: complete Cannot find updates for expat-2.0.0 Proceed? [y/N]
Dies weist darauf hin, dass du das libexpat-Problem hast und nun xbase42.tgz wie zuvor beschrieben installieren musst. Wenn du xbase42.tgz nicht installiert hast, dann solltest du das Packageupgrade nun beenden, xbase42.tgz installieren und das Packageupgrade erneut starten.

Zum Schluss - wenn alle Packages geupgradet wurden - entferne das alte expat-Package von deinem System:

# pkg_delete expat

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