Der Konqueror-Webbrowser mit kantigen und kantengeglätteten Schriftarten nebeneinander:
Zusätzlich verwendet X.Org die fontconfig(3)-Bibliothek, um installierte Schriftarten und deren Namen sowie Eigenschaften zu verwalten.
Du kannst mit folgendem Aufruf sicherstellen, dass die Render-Erweiterung aktiviert wurde:
$ /usr/X11R6/bin/xdpyinfo | grep RENDER
RENDER
Zusätzlich zur Schriftartfamilie Bitstream Vera, die mit OpenBSD ausgeliefert wird, wurde eine Sammlung von beliebten Truetype-Schriftarten zusammengestellt, die im OpenBSD-Portstree unter /usr/ports/x11/msttcorefonts zu finden ist. Sie kann wiefolgt installiert werden:
# cd /usr/ports/x11/msttcorefonts
# make install
In der Portskollektion gibt es noch weitere Packages mit Truetype-Schriftarten, inbesondere die liberation-Fonts, die als Ersatz für die zuvor genannten Microsoft Webfonts dienen können und mit einer eher akzeptierbaren Lizenz zur Verfügung stehen.
$ xterm -fa 'Mono' -fs 14
Diese Optionen sind:
Option Ressource Bedeutung
----------------------------------------------
-fa XTerm*faceName Name vom Schriftsatz
-fs XTerm*faceSize Größe der Schriftart
Daneben könnten auch X-Ressourcen genutzt werden. Standardmäßig werden
sie unter $HOME/.Xdefaults abgespeichert und mit dem Programm
xrdb(1)
verwaltet.
Einige TrueType-Schriftarten (wie zum Beispiel Arial, Georgia und Verdana) funktionieren nicht sonderlich gut mit xterm. Das liegt daran, dass xterm die maximale Breite der Zeichen im angegebenen Schriftart für die Darstellung nutzt. Bei Monospace-Schriftarten ist die Breite aller Zeichen gleich und somit funktioniert auch alles. Mit einem proportionalem Font, wie mit beispielsweise dem zuvor genannten, legt xterm jedes einzelne Zeichen in eine Zelle, die die maximal mögliche Breite hat, was unleserlich große Lücken zwischen den Zeichen erstellt.
Nachdem das Verzeichnis hinzugefügt wurde, muss der Fontcache für das Verzeichnis generiert werden. Das folgende Kommando gibt an, dass fontconfig die Fontcaches in allen Verzeichnissen aktualisieren soll, die in der Konfigurationsdatei angegeben wurden:
# /usr/X11R6/bin/fc-cache -v
Diese Änderungen treten in schon in der aktuellen X-Sitzung in Kraft,
so dass X nicht neugestartet werden muss - laufende Programme allerdings
schon.
Das Kommando fc-list kann verwendet werden, um alle Schriftarten aufzulisten, die dem System bekannt sind. Beachte jedoch, dass dieses Kommando internationale Schriftartennamen UTF-8-kodiert ausgibt. Es wäre daher besser, dieses Kommando in einem UTF-8-fähigen Terminalemulator wie zum Beispiel uxterm aufzurufen.
Section "Files"
FontPath "/usr/X11R6/lib/X11/fonts/TTF/"
FontPath "/usr/local/lib/X11/fonts/myfonts/"
...
EndSection
Oder, falls du xfs verwendest, füge das Verzeichnis in
/etc/X11/fs/config ein:
catalogue = /usr/X11R6/lib/X11/fonts/TTF/,
/usr/local/lib/X11/fonts/myfonts/
Als nächstes müssen die Schriftarten dem X-Server bekanntgegeben
werden, z. B. über die Datei fonts.dir. Bisher war es so,
dass alle verfügbaren Größen der Schriftarten im Font-Index aufgelistet
wurden, der über das Kommando
mkfontdir(1)
erstellt wurde. Aber da TrueType-Schriftarten auf jede beliebige
Größe skaliert werden können, ist das Auflisten jeder möglichen Größe
nicht mehr erforderlich. Stattdessen werden die skalierbaren
Schriftarten in der Datei fonts.scale aufgelistet, die
von mkfontdir berücksichtigt wird, wenn die
fonts.dir-Indexe erstellt werden.
Um eine fonts.scale-Datei zu erstellen, kann das Programm mkfontscale(1) genutzt werden:
# cd /usr/local/lib/X11/fonts/myfonts
# /usr/X11R6/bin/mkfontscale
# /usr/X11R6/bin/mkfontdir
Zum Schluss, damit die Änderungen der aktuellen X-Sitzung
bekanntgegeben werden, muss man nicht X neustarten, sondern kann
folgendes Kommando verwenden, damit die aktuell registierten
Schriftartpfade auf Änderungen hin untersucht werden:
$ xset fp rehash
Oder aber, falls ein neuer Schriftartpfad hinzugefügt wurde:
$ xset +fp /usr/local/lib/X11/fonts/myfonts
Wenn xfs genutzt wird, sollte stattdessen Folgendes genutzt
werden:
# pkill -HUP xfs