[OpenBSD]

[FAQ-Index] [Zum Kapitel 11 - Das X Window System] [Zum Kapitel 13 - Multimedia]

12 - Hardware- und plattformspezifische Fragen


Inhaltsverzeichnis


12.1 - Generelle Hardwareanmerkungen

12.1.1 - PCI-Karten

12.1.2 - ISA-Karten

12.1.3 - Mein Device wird »erkannt«, sagt aber »not configured« in dmesg

Kurz gesagt bedeutet das, dass dein Device nicht von deinem Kernel unterstützt wird, den du zurzeit verwendest, sodass du nicht in der Lage sein wirst, es zu benutzen.

PCI und viele andere Gerätetypen bieten Identifizierungsinformationen an, sodass das OS Devices korrekt erkennen und unterstützen kann. Erkennung hinzuzufügen ist einfach - Unterstützung häufig nicht. Hier ist ein Teil einer dmesg mit zwei Beispielen von »not configured« Devices:

... vendor "Intel", unknown product 0x5201 (class network subclass ethernet, rev 0x03) at pci2 dev 9 function 1 not configured ... "Intel EE Pro 100" rev 0x03 at pci2 dev 10 function 0 not configured ...
Das erste Device (eine Netzwerkkarte) hatte ihren Vendorcode identifiziert und der generelle Typ der Karte wurde ermittelt - nicht aber das genaue Modell der Karte. Das zweite Beispiel war eine andere Netzwerkkarte; diese hat ein Entwickler gesehen und hat sie in die Identifikationsdatei eingetragen, die genutzt wird, um die Karte zu identifizieren. In beiden Fällen jedoch werden die Karten nicht funktionieren, da beide als »not configured« angezeigt werden, was bedeutet, dass kein Treiber für diese Karten zuständig ist.

Was kann ich mit einem »not configured« Device anfangen?

12.1.4 - Ich habe eine Karte, die als »unterstützt« aufgelistet ist aber nicht funktioniert!

Unglücklicherweise verwenden viele Hersteller eine Produktmodellnummer, um auf eine Marktposition zu deuten, statt auf die technische Natur eines Produkts. Aus diesem Grund kann es sein, dass du ein Produkt mit dem gleichen Namen oder der gleichen Modellnummer eines Produktes kaufst, die auf den Plattformseiten aufgelistet wird, aber am Ende mit einem völlig anderen Produkt da stehst, das eventuell nicht mit OpenBSD funktioniert. Zum Beispiel basierten viele frühe Drahtlosnetzwerkkarten auf dem Prism2-Chipsatz unter Verwendung des (wi(4))-Treibers. Als die kostengünstigeren Chips aber später verfügbar wurden, änderten viele Hersteller ihr Produkt, sodass Chips verwendet wurden, für die keine Opensource-Treiber existieren, ohne jemals die Modellnummer geändert zu haben. Drahtlosnetzwerkkarten sind unglücklicherweise weit davon entfernt, das einzige Beispiel hierfür zu sein.

12.1.5 - Werden WinModems unterstützt?

WinModems sind günstige Modems, die darauf angewiesen sind, dass der Prozessor einen Großteil der Signalverarbeitung durchführt, die normalerweise in der Hardware eines echten Modems gemacht werden. Aus der Tatsache heraus, dass es eine große Anzahl inkompatibler und typischerweise nicht dokumentierter WinModemchips gibt, existiert keine Unterstützung für WinModems in OpenBSD und es ist unwahrscheinlich, dass sich das ändern wird.

12.1.6 - Was ist mit der Unterstützung für Adaptec-RAID (aac) geschehen?

Adaptec hat es abgelehnt, uns nützliche und detaillierte Dokumentationen über ihre FSA-basierten (aac(4)) RAID-Controller zu geben. Da diese RAID-Controller anscheinend sehr fehlerbehaftet sind, ist diese Dokumentation für einen einsatzfähigen Treiber zwingend erforderlich. Jedoch war dieser Treiber so unzuverlässig, dass wir ihn aus dem GENERIC-Kernel entfernt haben.

Ich kann aber meinen eigenen Kernel mit aac(4)-Unterstützung kompilieren, oder nicht?

Sicher. Aber welchen Teil von »unzuverlässig« hast du nicht verstanden? Dies ist keine »experimentelle« Funktionalität, dies ist ein Treiber, von dem bekannt ist, dass er Fehler verursacht. Vielleicht funktioniert er mit ein paar Varianten dieser Hardware so weit, dass er verwendet werden kann, aber wir empfehlen nicht, Daten auf ihm abzulegen.

12.1.7 - Meine ami(4)-Karte unterstützt nur eine logische Platte!

Es gibt einen uns bekannten Fehler mit ami(4), der Datenverfälschung hervorruft, wenn mehr als nur ein Volume mit einigen der Controller verwendet werden. Controller, die dieses Problem aufweisen, wurden von OpenBSD auf maximal eine logische Platte begrenzt, was zu einer Nachricht in deiner dmesg führt, die wie folgt aussieht:
ami0: FW A.04.03, BIOS vA.04.03, 4MB RAM ami0: 3 channels, 16 targets, 2 logical drives ami0: firmware buggy, limiting access to first logical disk scsibus0 at ami0: 1 targets

12.2 - DEC Alpha

[bisher nichts]

12.3 - AMD 64

12.3.1 - Kann ich OpenBSD/amd64 mit meinem Intel P4 einsetzen?

Für viele neuere Prozessoren lautet die Antwort »Ja«. Leider ist es schwer herauszufinden, welcher Intel-Prozessor den amd64-Befehlssatz versteht und welcher nicht. Meist ist es einfacher, es auszuprobieren und zu sehen, ob es läuft oder nicht.

12.3.2 - Kann ich meine i386-Programme unter OpenBSD/amd64 aufrufen?

Nein.

OpenBSD/amd64 ist vollständig von OpenBSD/i386-Plattform getrennt und zum aktuellen Zeitpunkt besteht keine Binärkompatibilität. Da OpenBSD den Einsatz von freier Software fördert, besteht auch kein großes Interesse an Binärkompatibilität zwischen den Plattformen seitens der Entwickler.

Beachte, dass die OpenBSD/amd64- und OpenBSD/i386-Bootloader (in OpenBSD 4.2) den jeweils anderen Kernel laden kann, so dass es einfacher ist, das System mit der »anderen« Plattform neuzustarten. Das System muss jedoch zuvor vollständig gelöscht und neu eingerichtet werden - übrig gebliebene Programme von der »vorherigen« Installation werden dein Leben sehr wahrscheinlich unnötig schwer machen.

12.3.3 - Ist es immer vorteilhaft, OpenBSD/amd64 zu verwenden, wenn der Prozessor dazu in der Lage ist?

Nicht immer.

Es gibt einige Gründe, warum jemand lieber OpenBSD/i386 statt OpenBSD/amd64 einsetzen möchte, selbst wenn die Hardware den amd64-Code unterstützt:

12.4 - ARM-basierte Maschinen

[bisher nichts]

12.5 - HP300

[bisher nichts]

12.6 - HPPA

[bisher nichts]

12.7 - i386

12.7.1 - ISA NICs

Da OpenBSD auch auf älterer Hardware gut läuft, verwenden Benutzer häufig ISA-NICs mit OpenBSD-Systemen. ISA-Hardware benötigt sehr viel mehr Konfiguration und Verständnis als es mit PCI-Hardware der Fall ist. Du kannst normalerweise nicht einfach die Karte in den Computer stecken und erwarten, dass sie auf magische Weise funktioniert. In vielen Maschinen musst du die Ressourcen, die die Karte verwendet, im BIOS des Systems reservieren, wenn deine ISA-Karte sich nicht in einem »Plug 'n' Play«- (PNP-)Modus befindet.

3Com 3C509B ep(4)

Dies ist eine exzellent funktionierende ISA-NIC, die vom ep(4)-Treiber unterstützt wird. Die B-Version kann von der Nicht-B-Version anhand der Beschriftung auf der Karte und anhand des größeren Hauptchips auf der Karte (ungefähr 2,5 cm auf einer Seite für die B-Version gegenüber 2 cm auf einer Seite für die ältere Version) unterschieden werden und wird bessere Leistung auf einem Loaded- oder Dualnetzwerkkartensystem liefern. Der 3C509B wird in einem PNP-Modus konfiguriert ausgeliefert, der unglücklicherweise nicht mit Standards konform ist und Probleme in OpenBSDs isapnp(4)-Unterstützung hervorruft. Die Karte wird zuerst als ein Nicht-PNP-Device aufgefasst und dann, wenn später die PNP-Unterstützung wieder on-line kommt, in einer extra NIC resultieren, die in der dmesg angezeigt wird. Dies mag gut funktionieren, könnte aber auch zu anderen Problemen führen. Es wird dringend empfohlen, dass der PNP-Modus der 3C509B-Karten ausgeschaltet und manuell auf nicht konfliktverursachende Einstellungen verändert wird, die unter Verwendung der DOS-basierten 3com-Konfigurationsanwendungen vor der Konfiguration eingerichtet werden können.

Der ep(4)-Treiber wird die Karten mit irgendeiner Hardwarekombination aufnehmen, die keinen Konflikt mit anderen Devices im System verursacht.

Wenn du mehrere 3C509-Karten in deinem System hast, wird empfohlen, dass du die Rückseite der Karte mit der MAC-Adresse kennzeichnest und die dmesg verwendest, um zu ermitteln, welche welche ist.

Bedenke, dass die 3C509, die 3C905 und die 3C590 sehr oft verwechselt werden. Die 3C509 ist eine 10-Mbps-ISA-Karte, die 3C905 und 3C590 sind PCI-Karten.

NE2000

Die originale NE2000-NIC wurde in der Mitte der 1980er von Novell entwickelt. Seitdem haben viele Hersteller Karten produziert, die sehr ähnlich sind, die normalerweise NE2000-kompatible oder Klone genannt wurden. Die Leistungen dieser Klonkarten variieren stark. Während einige ältere NE2000-kompatible Karten sehr gut liefen, liefen viele der zur Zeit erhältlichen schlecht. NE2000-kompatible sind durch den ne(4)-Treiber unter OpenBSD unterstützt.

OpenBSD wird einige ISAPNP-fähige NE2000-kompatible Karten gut handhaben, wenn der ISAPNP-Modus eingeschaltet ist. Andere Karten müssen entweder mit Jumpern oder DOS-basierten Konfigurationsanwendungen eingerichtet werden. Da die originalen NE2000-Karten unglücklicherweise weder eine Softwarekonfiguration noch ISAPNP-Unterstützung hatten, existieren keine Standards hierfür - du benötigst die Anwendung, die ursprünglich mit der spezifischen Netzwerkkarte mit ausgeliefert worden ist. Diese kann oft schwer zu erhalten sein.

Der ne(4)-Treiber unterstützt drei Konfigurationen der ISA-NE2000-Karte im GENERIC-OpenBSD-Kernel: ne0: port 0x240 irq 9 ne1: port 0x300 irq 10 ne2: port 0x280 irq 9 Wenn diese Einstellungen nicht hinnehmbar sind, kannst du sie mit Hilfe der User Kernel Configuration (UKC) oder anhand des Kompilieren eines angepassten Kernels einstellen.

Bedenke, dass die ne(4)-Treiber recht plump sind - nur der E/A-Port wird untersucht und wenn einer der oben angegeben E/A-Adressen entdeckt wird, wird der dazugehörige IRQ angenommen. Der tatsächliche IRQ der Karte im Fall der ISA-ne(4)-Treiber wird von dmesg(8) wiedergeben. Wenn dies nicht der aktuelle IRQ ist, auf den deine Karte eingestellt wurde, wird es nicht funktionieren.

Bedenke, dass es Nicht-ISA-Karten gibt, die den ne(4)-Treiber verwenden - PCI- und PCMCIA-ne(4)-Karten existieren. Diese Hinweise treffen nicht auf diese zu; diese Devices werden automatisch konfiguriert.

12.7.2 - OpenBSD will nicht auf meinem 80386/80386SX/80486SX-System laufen

80386SX/DX

Unterstützung für die 80386DX- und 80386sx-Prozessoren wurde mit dem OpenBSD-Release 4.2 eingestellt. Abgesehen von den Einschränkungen des 80386-Chips waren die Systeme einfach zu langsam und hatten nur selten genug RAM und die benötigte FPU, um mit OpenBSD funktionieren zu können.

80486SX

Der 80486SX-Chip war eine billige Version des 80486, dem die Unterstützung für Hardwarefließkommazahlen (wie dem 80386) fehlte, die OpenBSD benötigt. Zum Glück sind volle 80486DX-Chips recht häufig verfügbar und für die meisten Systeme ein einfaches Upgrade.

80486DX und neuere Chips funktionieren mit OpenBSD einwandfrei.

12.7.3 - Meine dmesg zeigt mehrere Devices, die sich den gleichen Interrupt (IRQ) teilen!

Dies ist völlig hinnehmbar und in der Tat für PCI-Karten sogar erwünscht. Dies ist ein Designfeature des PCI-Busses. Einige Leute werden sagen, dass das Teilen der Interrupt Requests (IRQs) schlecht ist, wobei sie die Situation entweder mit dem ISA-Bus (bei dem das Teilen der IRQs nicht erlaubt ist) oder es mit früherer Erfahrung mit kaputter Hardware oder Software verwechseln.

ISA-Karten können keine IRQs teilen. Wenn du ISA-Karten findest, die IRQs teilen, musst du das Problem beheben.

12.7.4 - Meine Tastatur/Maus hängt sich ständig auf (oder spielt verrückt)!

Dies wird meistens beobachtet, wenn man eine Switchbox (oft auch KVM-Switch genannt) verwendet, um mehrere Computer an eine Tastatur, einen Monitor und eine Maus anzuschließen. Du kannst mit unterschiedlichen Marken- und Designswitchboxen experimentieren, aber OpenBSD scheint sensibler auf das Wechseln der Maus zu reagieren als andere Betriebssysteme. Das Problem ist normalerweise nur das Wechseln der Maus. Wenn du keine Maus verwendest, ist die Lösung einfach: Schließe kein Mauskabel an den Computer an. Wenn du eine Maus verwendest, wäre eine Lösung, eine Maus pro Computer zu verwenden und nur die Tastatur und den Monitor zu wechseln. Vielleicht hilft es bereits, wenn du einen PS/2-zu-USB-Mausadapter verwendest (sodass OpenBSD eine USB-Maus erkennt). Wenn du nur Konsolenzugriff auf die Maschine haben möchtest, solltest du stattdessen eine serielle Konsole in Betracht ziehen.

12.8 - Landisk

[bisher nichts]

12.9 - Luna88k

[bisher nichts]

12.10 - Mac68k

[bisher nichts]

12.11 - MacPPC

12.11.1 - Wieso ist mein bm(4)-Treiber so langsam?

Die bm Treiber, die den BMAC-Chip unterstützen, der auf einigen MacPPC-Systemen verwendet wird (dazu zählen auch frühe iMacs), haben ein Problem, wenn sie bei 100 Mbps laufen. Es wird dringend empfohlen, dass du die Treiber auf 10 Mbps setzt, indem du eine "media 10baseT"-Option in deiner /etc/hostname.bm0-Datei verwendest oder sie auf andere Weise auf 10 Mbps bei deinem Hub oder Switch zwingst.

12.12 - MVME68k

[bisher nichts]

12.13 - MVME88k

[bisher nichts]

12.14 - SGI

[bisher nichts]

12.15 - SPARC

[bisher nichts]

12.16 - UltraSPARC (sparc64)

12.16.1 - Meine UltraSPARC will nicht vom Floppy Image booten

Nur die Ultra 1/1e und Ultra 2 können irgendein OS von Diskette booten. Verwende stattdessen CD-ROM, Miniroot oder Netzwerkboot, um deine Installation durchzuführen.

12.16.2 - Ich bekomme in disklabel die Meldung "partition extends past of unit"

Auf sparc- und sparc64-Systemen kann das BSD-Disklabel keine Plattengeometrie verwalten, die größer als 8 GB ist - individuelle Disklabeleinträge können aber größer sein.

Jedes Mal, wenn du disklabel(8) ausführst, werden die Disklabeleinträge überprüft, ob sie gültig sein können oder nicht. Disklabel beruft sich dabei auf die Plattengeometrie, von der ausgegangen werden muss, dass sie richtig ist. Das kannst du mit dem »g«-Kommando des konsolengeführten Editors von disklabel(8) machen und sagen, dass die »[d]isk geometry« verwendet werden soll:

# disklabel -E wd0 # Inside MBR partition 3: type A6 start 63 size 17912412 [...] Initial label editor (enter '?' for help at any prompt) > g [d]isk, [b]ios, or [u]ser geometry: [d] d > w > q
Du wirst zwar weiterhin die Warnungen sehen, doch wie gewünscht die Platte konfigurieren. Eine ordentliche Lösung müsste kompatibel zu bestehenden Betriebssystemen sein und zusätzlich mit Solaris verträglich sein, das auf größeren Platten läuft; eine solche Lösung wurde bisher aber noch nicht ausgearbeitet.

12.17 - DEC VAX

12.17.1 - Kann ich den SIMH-VAX-Simulator verwenden?

Ja!

Der SIMH-VAX-Simulator kann verwendet werden, um eine echte VAX gewissermaßen zu emulieren. Anweisungen können hier nachgelesen werden.

12.18 - Sharp Zaurus

12.18.1 - USB-Geräte funktionieren nicht ordnungsgemäß

Der Zaurus hat nur sehr wenig Spannung am USB-Port anliegen, so dass viele USB-Geräte nicht funktionieren, wenn sie direkt am Zaurus angeschlossen werden. Du musst einen USB-Hub mit Stromversorgung benutzen, um diese Geräte zu betreiben.

[FAQ-Index] [Zum Kapitel 11 - Das X Window System] [Zum Kapitel 13 - Multimedia]


[back] www@openbsd.org
$OpenBSD: faq12.html,v 1.44 2007/12/16 17:18:35 tobias Exp $